Wer in einem mittelständischen Unternehmen die Leiter zur Führungskraft hinaufklettert, ist in der Regel zunächst einmal Fachexperte auf seinem Gebiet. Diese Experten haben sich fachlich hervorgetan und sich so ihre neue Position als Führungskraft redlich verdient. Aber: Sie wurden vorher nie in der Kunst der erfolgreichen Mitarbeiterführung geschult.
Treten sie dann die neue Führungsrolle an, bleibt ihre Arbeit als Fachkraft für gewöhnlich auf der Strecke, denn sie müssen sich nun um ihre Führungsaufgaben kümmern. Gibt es hier keinen Ersatz für das Tagesgeschäft, bleibt ihre Arbeit liegen oder wird auf andere abgewälzt. In anderen Fällen ist es die Führungsarbeit, die untergeht, weil sie sich um den zusätzlichen Workload und das Tagesgeschäft kümmern. Tatsächlich teilt sich die neue Rolle als Führungskraft in 40 % Tagesgeschäft und 60 % Führung auf.
Fachexperten in Unternehmen sind oft in höchstem Maße gewissenhaft und akribisch in ihrer Arbeit. Das müssen sie schließlich auch sein. Doch dadurch fehlt es oft an der nötigen „Kreativität“, um den Spagat zwischen Fachkraft und Führungspersönlichkeit zu meistern und authentisch zu leben. Erschwerend kommt hinzu, dass sich plötzlich das Verhältnis innerhalb des Teams verändert: Wo eben noch der Kontakt zu den Kollegen auf Augenhöhe stattfand, ist nun eine klare Hierarchie entstanden. Souveränität und soziale wie kommunikative Fähigkeiten sind nun gefragt.
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